Die noch nie da gewesene und in Vergessenheit geratene Vergangenheit. Top 10 SEO-Trends für 2022.
- Nikita Ielanskyi
- 1. Mai 2022
- 7 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 23. Mai 2022
Das vergangene Jahr hat wieder gezeigt, was alles möglich und nicht möglich ist. Während ich aufhörte an Lockdowns und Corona-Wellen zu denken und diese zu zählen, stellte ich fest, dass sich das Leben im Grunde auch während einer Corona-Welle nur wenig von dem normalen Leben unterscheidet. So ist es auch bei SEO. Jedes Jahr gibt es einen „TOP SEO HACK“, der kurzfristig deine Rankings verbessern kann. Nach kurzem Durchatmen stellt man dann aber fest, dass alles wie früher funktioniert und die Veränderung der Rankings nur eine kurzfristige Wirkung hatte.
Im vergangenen Jahr wurden von einigen Kollegen SEO-Methoden betrieben, die als „The New Big Thing“ vermarktet wurden. Einige Suchmaschinen versprachen uns eine Neuerung der Suchalgorithmen, welche alles, wirklich alles, ändern würde. Wirft man einen Blick auf die Tätigkeit von Google, so findet man zahlreiche Neuerungen:
den Einsatz neuer Technologien, um die Anzahl der Suchanfragen, die ein Nutzer braucht, bis er die Lösung seines Problems findet, zu minimieren
die Aktive Bekämpfung von Betrugsschemen
den Versuch, alle möglichen Content-Arten in der SERP zu positionieren
Schnelle Antworten für „Zero Click Searches“
etc.
So ist die Anzahl der Suchanfragen ohne einen darauffolgenden Webseitenbesuch im letzten Jahr stark gestiegen. Diese Tatsache macht mich persönlich sehr traurig. Denn je mehr Arbeit man in eine Webseite steckt, desto höher ist die Chance, dass diese Seite früher oder später auf Platz 1 der Suchergebnisse landet. Nun versucht Google aber, dem Nutzer gleich auf der „Such“-Seite die Antwort auf seine Frage zu liefern. Damit die Antwort meiner Seite „klickfrei“ auf der Ergebnisseite zu sehen ist, muss die Seite generell gut und dementsprechend auch optimiert sein. Das heißt, man muss die Seite für Google optimieren, aber bekommt dafür gar keinen Traffic, weil es sich um eine „Zero Click“-Suche handelt? – Na super! Solche Neuerungen führen dazu, dass man alles unternimmt, um Nutzer auf die Webseite zu locken.
1. SEO und Content – Bis dass der Tod uns scheidet
Folgendes hört man oft und überall: Content ist sehr wichtig. Daran gibt es auch keine Zweifel. Ich möchte dennoch auch in diesem Artikel die Wichtigkeit des Contents erwähnt haben. Der Content auf deiner Seite muss mit seiner Qualität und einem Mehrwert für den Leser überzeugen. Er soll die Bedürfnisse, die Kunden in ihren Suchanfragen äußern, erfüllen. Damit das möglich ist, musst du die Suchintention des Nutzers ganz genau verstehen und deinen Content dementsprechend aufbereiten.
„Content is king“ – eh klar, oder?! Die aktuelle Studie von Sitechecker aus dem Jahr 2021 zeigt, dass die Content-Qualität und die Fokussierung auf die Bedürfnisse der Nutzer die am meisten unterschätzten Aspekte vieler SEO-Strategien sind. Irgendwie ist das auch nachvollziehbar, denn guten Content zu verfassen ist eine durchaus zeit- und kostenintensive Beschäftigung. Dennoch sollte die Wichtigkeit der Content-Qualität für SEO niemals unterschätzt werden!
2. Backlinks

Im Jahr 2022, aber auch 2023, 2024 und 2025, werden Links für SEO wichtig sein. Insbesondere wenn wir über das Ranken in Google sprechen.
Auch wenn die Generierung von Links seit Jahren unverändert wichtig ist, ändert sich die Schwierigkeit der Generierung von neuen und die Verwaltung von bereits bestehenden Backlinks. Es gibt zahlreiche Techniken der Backlink-Generierung, wie zum Beispiel „Skyscraper“ Content, die Suche nach bereits veralteten Links der Konkurrenz, das Publizieren von „Ultimative Guides“, etc. – und alle diese Methoden funktionieren wirklich gut. Es gibt auch ein paar „weniger legale“ Methoden, um ein paar neue Links zu bekommen, über die ich hier nicht ausführlicher schreiben möchte. Egal wofür du dich entscheidest – du musst deine Backlink-Strategie konsequent angehen und mit Nachdruck verfolgen.
3. Rich Results von Google und andere Arten der Magie
SEO und diverse Google Updates haben uns bereits mehrmals die Lektion erteilt, dass man in diversen Kanälen, zum Beispiel auf Social Media oder Empfehlungsseiten, nach Website-Traffic suchen soll. Nun hat Google „Rich Results“, auch „Featured Snippet Extensions“ genannt, eingeführt. Diese sollen dem Nutzer helfen, Informationen möglichst schnell zu finden und sind dazu da, dem Nutzer die Anzahl der Clicks zwischen seiner Suchanfrage und der Antwort zu reduzieren. „Sehr praktisch“, könnte man sagen, wenn man dadurch nicht die SEO-Arbeit noch schwieriger machen würde.

Dank dieser Erweiterungen werden einfache Fragen bereits auf der Ausgabeseite der Suchergebnisse beantwortet und führen demnach nicht zu neuem Website-Traffic. Hinzu kommen noch Google Shopping-Erweiterungen, bezahlte Ergebnisse und andere Erweiterungen, die den organischen Ergebnissen kaum Platz auf der ersten Google-Seite übrig lassen.

4. Die kräftigen Drei: Brand, Reputation, organischer Traffic
Die Erwähnung einer Marke in Kombination mit dem Wort „Bewertung“ oder „Erfahrungsbericht“ führt oft zu Empfehlungsseiten. Erfahrungsberichte von realen Nutzern (und nicht chirurgisch sterile Kundenbewertungen auf der Homepage) sind äußerst wichtig für das organische Wachstum von brand-related Suchanafragen. Wenn deine Kunden gute Bewertungen hinterlassen, kann ein guter Teil des Traffics über Empfehlungsseiten kommen.
Die Aktualität der Bewertungen spielt ebenfalls eine Rolle bei der Kaufentscheidung potenzieller Kunden. Deshalb macht es Sinn, dafür zu sorgen, dass Kunden laufend Bewertungen schreiben. Man könnte die Kunden zum Beispiel mit einem Gutschein für den nächsten Einkauf für die Bewertung belohnen.
5. SEO in Marketplaces
Amazon ist ein typischer Marketplace. Man kann dort fast alles finden. Für manche Produktkategorien ist Amazon einfach unverzichtbar. Außerdem ist Amazon – und nicht die Eingabeleiste von Google – der Startpunkt vieler Suchanfragen.
Wenn die Produkte für einen Marketplace tauglich sind, sollte man sie im jeweiligen Marketplace für die relevanten Keywords optimieren.

6. SEO-Seitenstruktur und interne Links
Interne Links und die SEO-Seitenstruktur sind ebenfalls ein wichtiger Bestandteil der Suchmaschinenoptimierung und eigentlich gar kein Trend. Dennoch haben sie einen Platz in dieser Liste verdient.
Eine durchdachte interne Linkstruktur ist ein wichtiges Element der Architektur jeder Webseite. Sie ist wie ein Flur, den man in einem Haus zwischen zwei Zimmern braucht: notwendig, um aus der Küche ins Schlafzimmer zu kommen.
Eine logische Strukturierung der Webseite hilft den Besuchern und Crawlern von Suchmaschinen beim Finden und Navigieren von Inhalten. Eine gute Struktur verbessert auch die Conversion-Rates und sorgt für bessere Suchmaschinenrankings.
Man sollte die internen Links (Verlinkung zwischen den Seiten auf der eigenen Webseite) bereits bei der Planung vom Content berücksichtigen. Das spart enorm viel Zeit und beschleunigt die SEO-Erfolge.
7. Video-Content
Video-Content hat in den letzten Jahren an großer Bedeutung gewonnen. Denk an die Zeit, die du auf YouTube verbringst – schon viel, oder? Aus SEO-Sicht ist Video-Content sehr nützlich. Denn wenn der Nutzer ein Video anschaut, verbringt er Zeit auf deiner Webseite. Wenn dein Video den Nutzer also dazu verleitet, 15 Minuten auf deiner Seite zu bleiben, stellt das ein super Signal für Algorithmen dar und sagt Google, dass dein Content, und damit auch deine Webseite, für den jeweiligen Suchbegriff nützlich ist.
Zusätzlich zur Verlängerung der Aufenthaltsdauer des Nutzers auf deiner Webseite, kann der Video-Content deiner Seite ganz oben in den Suchergebnissen im Rahmen der Search Extension erscheinen (das Video muss dafür allerdings auf YouTube sein).

Auch wenn das Video vielleicht nicht unmittelbar auf deine Seite führt, solltest du die Möglichkeit nutzen, dem Nutzer deinen Content zu präsentieren. Alleine schon, weil Videoformate momentan sehr populär sind. Außerdem ist es auf YouTube noch einfacher als in Google, bestimmte Keywords zu ranken.
8. Mehr Analyse!
Eigentlich sollte die Zwischenüberschrift „Mehr Analytics“ sein. Aber momentan ist die rechtliche Lage in Bezug auf die Verwendung von Google Analytics nicht so eindeutig. Demnach solltest du die Nutzungsdaten deiner Webseite einfach möglichst genau anschauen, auswerten und Schlüsse daraus ziehen.
Durch die Verwendung analytischer Daten werden deine Handlungen zielorientierter und demnach ergebnisreicher. Dies hilft nicht nur dabei, die Effektivität der bereits erfolgten Maßnahmen zu beurteilen, sondern auch die zukünftige Verteilung der Arbeitszeit und somit auch die damit verbundenen Kosten effizienter zu planen.
Für Suchmaschinenoptimierung und Growth Marketing ist Analysieren sehr wichtig. So sollte man vor jeder gravierenden Veränderung der Webseite diese Änderung an einer Gruppe von URLs testen, isolierte Experimente durchführen, und die Neuerung erst auf die ganze Webseite ausrollen, wenn die Änderung eine eindeutig positive Wirkung auf die Performance der Seite zeigt.
9. Dem Unternehmen folgen
Die Webseite soll – genau wie das Unternehmen – lebendig sein und sich immer weiterentwickeln. Der Auftritt eines Unternehmens im Netz soll genau die Werte und Philosophie des Unternehmens widerspiegeln. Die Daten über dein Unternehmen sollten korrekt sein; die Adressen und Arbeitszeiten müssen übereinstimmen. Google prüft deine Daten ständig nach der E-A-T Grundregel und bestraft Webseiten mit weniger Traffic, wenn die Daten nicht übereinstimmen.
10. Core Web Vitals Optimierung
Letztes Jahr verkündete Google das Page Experience Update. Das Update war eine der größten Änderungen im Algorithmus der letzten Jahre. Die Page Experience ist ein Sammelbegriff, der eigentlich aus mehreren Metriken für die Messung der Mobilfreundlichkeit und der Sicherheit der Webseite besteht. Um die Page Experience besser durch Zahlen zu quantifizieren, wurden die Core Web Vitals eingeführt:
Largest Contentful Paint (LCP): beschreibt die Zeit, bis das größte Element der Seite vollständig geladen ist.
First Input Delay (FID): sagt aus, wie lange die Webseite braucht, bis sie für den Nutzer interaktionsfähig ist.
Cumulative Layout Shift (CLS): besagt, wie viele unerwartete Layoutverschiebungen auf einer Seite auftreten.
Die Core Web Vitals sind sehr wichtig und sollten im Jahr 2022 nicht vernachlässigt werden. Sogar Google selbst sagt, dass diese Faktoren sehr wichtig sein werden. Beachte, dass für die Verbesserung dieser Metriken höchstwahrscheinlich die Unterstützung eines Webentwicklers notwendig sein wird.
Wie gut deine Seite auf die Core Web Vitals abgestimmt ist, kannst du mit diesen kostenlosen Tools von Google prüfen:
Google Search Console: Die Funktion der Google Search Console zeigt, welche Seiten den Anforderungen von Google entsprechen und auf welchen Seiten die Core Web Vitals nachgebessert werden sollen.
PageSpeed Insights: Über die PageSpeed Insights bekommst du zusätzliche Informationen über die Leistung deiner Webseite. Sie analysieren deine Webseite und geben anschließend konkrete Vorschläge, wie die Performance verbessert werden kann.
Die beste SEO-Strategie für 2022
Im Jahr 2022 ist es sinnvoll, Zeit in qualitativ guten Content und technische SEO zu investieren. Außerdem solltest du nicht auf die SEO-Basics vergessen, sondern sie in deiner SEO-Strategie berücksichtigen.
Hier sind die besten Strategien angesichts der aktuellen SEO-Trends für 2022:
Prüfe die Core Web Vitals und investiere Zeit in deren Verbesserung.
Setze auf long-tail Keywords und Fragen in automatischen Google-Vorschlägen.
Schreibe qualitativen Content, der für den Leser nützlich ist und integriere deinen Content in die Seitenstruktur.
Mache regelmäßige Keyword-Recherhcen und achte auf tranding Topics
Achte auf die Suchintention des Users und passe deinen Content dementsprechend an.
Implementiere Structure Snippets und Rich Extensions.
Aktualisiere deinen Content und erstelle Videocontent.
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